“Cinema serves as a constant reminder to us of who we are and what we are made of.”
- Demian Bichir

The Smashing Machine
Benny Safdies „The Smashing Machine“ ist kein typisches Sport-Biopic – und genau darin liegt sowohl seine größte Stärke als auch seine größte Schwäche. Statt triumphaler Trainingsmontagen oder klischeehafter Comebacks zeigt der Regisseur hier einen Mann, der im Ring Siegerpose annimmt, im Privaten jedoch unter Abhängigkeit, Schmerz und zerrütteter Beziehung erdrückt wird.

A Big Bold Beautiful Journey
Wer sich jemals gefragt hat, wie ein pseudo-philosophischer Kalenderspruch als Film aussehen würde, bekommt nun endlich eine Antwort: Mit „A Big Bold Beautiful Journey“ legt Regisseur Koganda einen Film vor, der weniger durch Handlung als durch Stimmungen, Atmosphären und philosophische Untertöne erzählt.

Honey Don’t
Aubrey Plaza und Margaret Qualley in einem queeren Detektiv-Film, mehr Prämisse braucht es nicht, um mich ins Kino zu locken. Mit „Honey Don’t“ präsentiert Ethan Coen nach „Drive Away Dolls“ jetzt den zweiten Film seiner „Lesbian B-Movie Trilogy“ in Solo-Regiearbeit – erneut gemeinsam mit seiner Frau und Co-Autorin Tricia Cooke. Ein dritter Teil, „Go Beavers!“, ist bereits in Planung.

Sirât
Die „Sirat-Brücke“ ist im Islam eine Brücke, die im Jenseits über die Hölle führt und von den Toten am Jüngsten Tag überquert werden muss, um ins Paradies zu gelangen. Sie wird als sehr dünn und scharf, vergleichbar mit einem Haar oder einem Schwert, beschrieben. „Sirât“, ein Film von Regisseur Oliver Laxe, trägt seinen Titel daher nicht zufällig. Protagonisten und Publikum müssen im Verlauf dieses Werks gleichermaßen balancieren: zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Schönheit und Zerstörung, Ekstase und Untergang.

Freakier Friday
„Hast du die Hausaufgaben gemacht? Kann ich die bei dir abschreiben? Ich änder auch ein bisschen was ab, das fällt gar nicht auf.“ So oder so ähnlich muss wohl die Stoffentwicklung von „Freakier Friday“, dem Sequel zur ikonischen Diney-Komödie „Freaky Friday“ aus 2003, ausgesehen haben. Nach mehr als zwei Jahrzehnten kehrt der altbekannte Cast auf die Große Leinwand zurück – mit neuem Look, neuen Konflikten und doppeltem Körpertausch-Wahnsinn. Doch wenn sich ein Film so sehr darauf verlässt, dass Nostalgie allein ausreicht, um ein Publikum von damals und heute gleichermaßen zu begeistern, kann auch der Kultstatus nichts mehr retten.

Die Nackte Kanone
Wenn ein Film bereits im Titel durchscheinen lässt, dass er sich selbst nicht ganz so ernst nimmt, ist das meistens eine gute Grundlage für leichte Unterhaltung und wenn dann auch noch eine gute Prise Nostalgie hinzugegeben wird, kann ja eigentlich nicht mehr viel schiefgehen… oder? Mit „Die Nackte Kanone“, einem Reboot von Regisseur Akira Schaffer, kehrt eines der wohl ikonischsten Slapstick-Franchises der 80er und 90er zurück auf die Große Leinwand.

Together – Unzertrennlich
Was hält zwei Menschen wirklich zusammen? Liebe, Gewohnheit, Angst – oder etwas viel Dunkleres, Unausgesprochenes? „Together – Unzertrennlich“ geht dieser Frage auf eine radikale, verstörende und zugleich überraschend zärtliche Weise nach. Das Spielfilmdebüt von Regisseur Michael Shanks, welches auf den ersten Blick wie ein intimes Beziehungsdrama wirkt, entpuppt sich schnell als albtraumhafte Reise in die Abgründe emotionaler Abhängigkeit.

Memoiren einer Schnecke
Es gibt Geschichten, die nicht erzählt werden wollen. Sie verstecken sich – in alten Kisten, den hintersten Ecken des Unterbewusstseins oder unter dicken Schichten aus Schweigen und Scham. „Memoiren einer Schnecke“, der neue Stop-Motion-Film von Regisseur Adam Elliot, ist eine dieser Geschichten. Eine, die sich langsam entfaltet, wie eine Schnecke, die zaghaft aus ihrem Haus kriecht – verletzlich, schutzbedürftig und doch entschlossen, sich endlich dem Licht zu stellen.

Hot Milk
„Ich wäre lieber tot, als angekettet. Du nicht auch?“ Während der Hund, der auf dem Dach des Nachbarhauses angebunden ist, unentwegt bellt, verbringt Sofia fast jede Minute ihres Tages damit, ihre kranke Mutter Rose zu unterstützen. In der Sonne Almerías entfaltet sich mit „Hot Milk“das Regiedebüt der Drehbuchautorin Rebecca Lenkiewicz und in der sengenden Hitze beginnen nicht nur der Körper, sondern auch seelische Verkrustungen aufzubrechen.

Jurassic World: Die Wiedergeburt
Man vermische einen genetisch manipulierten Dinosaurier mit ein paar geldgeilen Wissenschaftlern und gebe eine Prise idiotischer Kinder hinzu – Tadaa, schon hat man einen neuen „Jurassic World“-Film. Anstatt sich mal was Neues auszudenken, recycelt man die gleiche Storyline einfach immer leicht abgewandelt und auch die neueste Addition „Jurassic World: Die Wiedergeburt“, die Regisseur Gareth Edwards der Reihe beisteuert, ist kein Neustart, sondern eine filmische Totgeburt.

M3GAN 2.0
Als Anfang 2023 der erste „M3GAN“-Film in die Kinos kam, wurde er schnell zum Social-Media-Phänomen. Das tanzende Roboter-Mädchen, dass vom Kinderspielzeug zur Killer-Puppe mutierte, fesselte Zuschauer auf den Kino-Leinwänden und Instagram- und TikTok-Feeds. Nun liefert Regisseur Gerard Johnstone mit „M3GAN 2.0“ die Fortsetzung und schon jetzt ist klar: Der Film versucht nicht nur, seine Handlung weiterzuentwickeln, sondern auch, den viralen Nerv erneut zu treffen.

28 Years Later
Verlassene Großstädte, Massenpanik, Militär – so sah die Welt in „28 Days Later“ und „28 Weeks Later“ aus, nachdem sich ein fataler Virus auf die Menschheit ausbreitete. Nun, mehr als 20 Jahre nach dem Release des ersten Films, kehrt Regisseur Danny Boyle mit „28 Years Later“ zurück – dem Auftakt einer neuen Trilogie, die mit gewohntem Horror, aber auch überraschender Tiefe aufwartet.

Drachen zähmen leicht gemacht
Als zweiterfolgreichstes Animations-Franchise von Universal, direkt hinter „Shrek“, hat „Drachenzähmen leicht gemacht“ ohne Frage eine Generation geprägt. Nun liefert Regisseur Dean DeBlois, der bereits für das animierte Original verantwortlich war, ein Live-Action-Remake, das sowohl visuell als auch emotional hohe Erwartungen erfüllen muss. Dabei versucht der Film, die Essenz der Vorlage beizubehalten, während er durch moderne Technik und eine etwas ernstere Tonalität neue Akzente setzt.

The Ugly Stepsister
„The Substance“, aber als Märchen? Seit im letzten Jahr Coralie Fargeats großer Erfolg über die Kinoleinwände flimmerte und die Filmszene in Aufruhr versetzte, gehört feministischer Body-Horror zu meine liebsten Subgenres. Dass dieses nun mit einer märchenhaften Finsternis und bitteren Ironie neu aufgeladen wird, ist dem bemerkenswert kompromisslosen Spielfilmdebüt der norwegischen Regisseurin Emilie Blichtfeldt zu verdanken. Mit „The Ugly Stepsister“ liefert sie eine verstörende Neuinterpretation der Aschenputtel-Erzählung, die keinesfalls an der Oberfläche kratzt, sondern tief ins Fleisch schneidet.

Der Phönizische Meisterstreich
Wes Anderson ist längst mehr als nur ein Regisseur – er ist ein eigenes Genre. Wenn sein Name auf einem Filmplakat steht, weiß man, was einen erwartet: schräge Dialoge und Figuren in minutiöse komponierten Bildern. Als bekennende Bewunderin seiner Filme konnte ich es natürlich kaum erwarten, sein neuestes Werk „Der Phönizische Meisterstreich“ endlich auf der großen Leinwand sehen zu können. Der Titel klingt vielversprechend, fast triumphal. Doch hält der Film, was er verspricht oder ist er am Ende doch mehr Fehlschlag als Meisterstreich?

Tanz der Titanen (Rumours)
Ein jeder Bewohner eines Landes wünscht sich wohl, dass das Staatsoberhaupt seiner Nation krisenfest ist und in Notlagen einen kühlen Kopf bewahrt. Dass das hinter verschlossenen Türen nicht immer der Fall sein wird, kann man sich wohl denken und so tat es auch Regisseur Guy Maddin. In seiner überspitzen politischen Satire „Tanz der Titanen“ (Originaltitel: „Rumours“) gewährt er einen fiktiven Einblick in ein Gipfeltreffen, in dem die Oberhäupter der G7-Nationen in eine surreale Odyssee geraten.

Islands
Jan-Ole Gerster, der das Publikum vor mehr als 10 Jahren mit „Oh Boy“ in Berlin-Melancholie versinken ließ, liefert mit „Islands“ nun erneut eine faszinierende Charakterstudie. Mit stiller Intensität, getragen von hypnotischen Bildern und einer schleichenden Unruhe erzählt der Regisseur die Geschichte eines Urlaubs, der zur Zerreißprobe wird. „Islands“ - ein Film wie eine Fata Morgana: flirrend, verführerisch und nie so, wie es im ersten Moment scheint.

Black Bag - Doppeltes Spiel
In „Black Bag - Doppeltes Spiel“ entführt Steven Soderbergh die Zuschauer in die dunkle Welt der Geheimdienste, in der Loyalität und Vertrauen auf die Probe gestellt werden. Mit einer stilvollen Inszenierung und einer dichten Atmosphäre fesselt der Film vom ersten Moment an.