“Cinema serves as a constant reminder to us of who we are and what we are made of.”
- Demian Bichir
Keeper
Nachdem er bereits im letzten Jahr mit „Longlegs“ und zu Beginn diesen Jahres mit „The Monkey“ bewies, was er im Horror-Genre drauf hat, liefert Regisseur Osgood Perkins nun einen weiteren Film, der unter die Haut geht. „Keeper“ ist weniger Schreckensspektakel als ein psychologisch aufgeladenes Beziehungsdrama, das sich schleichend in einen fiebrig-übernatürlichen Albtraum verwandelt.
Wicked: For Good
Ein Jahr nachdem der erste „Wicked“-Film zum popkulturellen Phänomen wurde, Social-Media-Hype auslöste, Charts stürmte und das Musical einem neuen Publikum öffnete, kehrt Regisseur John M. Chu jetzt mit „Wicked: For Good“ zurück und versucht, die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Der Film sucht nach Größe, nach politischer Resonanz und nach einer neuen Perspektive auf Figuren, die längst zu Ikonen geworden sind.
Frankenstein
Wenn Guillermo del Toro endlich sein „Traumprojekt“ verwirklicht, dann sind die Erwartungen hoch. Er ist ein Regisseur, der in seinen Filmen nicht einfach Geschichten erzählt, sondern Welten erschafft. Dunkle, träumerische, zugleich grausame und liebevolle Mikrokosmen, in denen das Monströse schon in der Vergangenheit immer eine große Rolle spielte. Mit seiner Neuinterpretation von „Frankenstein“ nach dem Roman von Mary Shelley erfüllt sich del Toro nun einen Lebenstraum.
Bugonia
Yorgos Lanthimos did it again. Mit „Bugonia“ liefert der griechische Regisseur erneut einen Film, der seine charakteristische Mischung aus Groteske, schwarzem Humor und tiefgreifender Gesellschaftskritik meisterhaft vereint. Was zunächst wie ein Thriller-Szenario wirkt, entwickelt sich bald zu einem Kammerspiel über Wahrheit, Wahn und moralische Verantwortung. Dabei bleibt Lanthimos seinem unverwechselbaren Markenzeichen treu: Er nutzt das Absurde, um das Alltägliche zu sezieren.
Dracula: A Love Tale
Seit Bram Stoker 1897 seinen Roman „Dracula“ veröffentlichte, ist der blutsaugende Graf zu einer der langlebigsten und wandelbarsten Figuren der Literatur- und Filmgeschichte geworden. Luc Besson greift diese Ikone nun mit „Dracula: A Love Tale“ auf und verwandelt sie in ein opulentes, visuell berauschendes Werk, das zwischen gotischem Horror und überzeitlicher Liebestragödie schwebt.
A House of Dynamite
In Zeiten, in denen politische Instabilität, atomare Bedrohung und technologische Eskalation nicht länger Stoff dystopischer Fantasien, sondern Teil des gesellschaftlichen Diskurses sind, meldet sich Regisseurin Kathryn Bigelow mit dem Netflix-Thriller „A House of Dynamite“ zurück, der genau dort ansetzt – im Blick auf eine nukleare Katastrophe, die niemand wollte, die aber alle betrifft.
Black Phone 2
Mit „Black Phone 2“ kehrt Regisseur Scott Derrickson in die düstere Welt seines Überraschungshits aus 2021 zurück und hebt sich bei von vielen anderen aktuellen Sequels ab: Statt das Grauen einfach zu wiederholen, erforscht er dessen Vergangenheit und Nachhall. Wo der erste Teil ein intensiver Überlebenskampf in beklemmender Enge war, wird die Fortsetzung zu einer Studie über Trauma, Erinnerung und die Macht des Übernatürlichen.
After the Hunt
Zwischen Regalen voller Bücher über Moral, Philosophie und Wahrheit entfaltet sich in Luca Guadagninos neuestem Drama „After the Hunt“ eine Geschichte, deren Protagonisten all diese von ihnen studierten Prinzipien über Bord werfen. Der Zuschauer betritt eine Welt, in der jedes Wort gewogen, jede Geste interpretiert wird und in der das Private unweigerlich politisch ist. Und plötzlich steht die Frage im Raum, wie weit Loyalität und moralische Integrität tragen, wenn sie mit persönlichem Vorteil kollidieren.
The Mastermind
Lange Kamerafahrten, gedeckte Farben und Jazzmusik – mit diesen Mitteln wagt sich Regisseurin Kelly Reichardt an ein Genre, das man zunächst nicht mit ihr verbindet: den Heist-Film. Ihr neues Werk „The Mastermind“ ist ein ästhetisch faszinierendes, erzählerisch jedoch anstrengendes Werk – ein Film, der zwischen stiller Größe und lähmender Langsamkeit pendelt.
The Smashing Machine
Benny Safdies „The Smashing Machine“ ist kein typisches Sport-Biopic – und genau darin liegt sowohl seine größte Stärke als auch seine größte Schwäche. Statt triumphaler Trainingsmontagen oder klischeehafter Comebacks zeigt der Regisseur hier einen Mann, der im Ring Siegerpose annimmt, im Privaten jedoch unter Abhängigkeit, Schmerz und zerrütteter Beziehung erdrückt wird.
A Big Bold Beautiful Journey
Wer sich jemals gefragt hat, wie ein pseudo-philosophischer Kalenderspruch als Film aussehen würde, bekommt nun endlich eine Antwort: Mit „A Big Bold Beautiful Journey“ legt Regisseur Koganda einen Film vor, der weniger durch Handlung als durch Stimmungen, Atmosphären und philosophische Untertöne erzählt.
Honey Don’t
Aubrey Plaza und Margaret Qualley in einem queeren Detektiv-Film, mehr Prämisse braucht es nicht, um mich ins Kino zu locken. Mit „Honey Don’t“ präsentiert Ethan Coen nach „Drive Away Dolls“ jetzt den zweiten Film seiner „Lesbian B-Movie Trilogy“ in Solo-Regiearbeit – erneut gemeinsam mit seiner Frau und Co-Autorin Tricia Cooke. Ein dritter Teil, „Go Beavers!“, ist bereits in Planung.
Sirât
Die „Sirat-Brücke“ ist im Islam eine Brücke, die im Jenseits über die Hölle führt und von den Toten am Jüngsten Tag überquert werden muss, um ins Paradies zu gelangen. Sie wird als sehr dünn und scharf, vergleichbar mit einem Haar oder einem Schwert, beschrieben. „Sirât“, ein Film von Regisseur Oliver Laxe, trägt seinen Titel daher nicht zufällig. Protagonisten und Publikum müssen im Verlauf dieses Werks gleichermaßen balancieren: zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Schönheit und Zerstörung, Ekstase und Untergang.
Freakier Friday
„Hast du die Hausaufgaben gemacht? Kann ich die bei dir abschreiben? Ich änder auch ein bisschen was ab, das fällt gar nicht auf.“ So oder so ähnlich muss wohl die Stoffentwicklung von „Freakier Friday“, dem Sequel zur ikonischen Diney-Komödie „Freaky Friday“ aus 2003, ausgesehen haben. Nach mehr als zwei Jahrzehnten kehrt der altbekannte Cast auf die Große Leinwand zurück – mit neuem Look, neuen Konflikten und doppeltem Körpertausch-Wahnsinn. Doch wenn sich ein Film so sehr darauf verlässt, dass Nostalgie allein ausreicht, um ein Publikum von damals und heute gleichermaßen zu begeistern, kann auch der Kultstatus nichts mehr retten.
Die Nackte Kanone
Wenn ein Film bereits im Titel durchscheinen lässt, dass er sich selbst nicht ganz so ernst nimmt, ist das meistens eine gute Grundlage für leichte Unterhaltung und wenn dann auch noch eine gute Prise Nostalgie hinzugegeben wird, kann ja eigentlich nicht mehr viel schiefgehen… oder? Mit „Die Nackte Kanone“, einem Reboot von Regisseur Akira Schaffer, kehrt eines der wohl ikonischsten Slapstick-Franchises der 80er und 90er zurück auf die Große Leinwand.
Together – Unzertrennlich
Was hält zwei Menschen wirklich zusammen? Liebe, Gewohnheit, Angst – oder etwas viel Dunkleres, Unausgesprochenes? „Together – Unzertrennlich“ geht dieser Frage auf eine radikale, verstörende und zugleich überraschend zärtliche Weise nach. Das Spielfilmdebüt von Regisseur Michael Shanks, welches auf den ersten Blick wie ein intimes Beziehungsdrama wirkt, entpuppt sich schnell als albtraumhafte Reise in die Abgründe emotionaler Abhängigkeit.
Memoiren einer Schnecke
Es gibt Geschichten, die nicht erzählt werden wollen. Sie verstecken sich – in alten Kisten, den hintersten Ecken des Unterbewusstseins oder unter dicken Schichten aus Schweigen und Scham. „Memoiren einer Schnecke“, der neue Stop-Motion-Film von Regisseur Adam Elliot, ist eine dieser Geschichten. Eine, die sich langsam entfaltet, wie eine Schnecke, die zaghaft aus ihrem Haus kriecht – verletzlich, schutzbedürftig und doch entschlossen, sich endlich dem Licht zu stellen.
Hot Milk
„Ich wäre lieber tot, als angekettet. Du nicht auch?“ Während der Hund, der auf dem Dach des Nachbarhauses angebunden ist, unentwegt bellt, verbringt Sofia fast jede Minute ihres Tages damit, ihre kranke Mutter Rose zu unterstützen. In der Sonne Almerías entfaltet sich mit „Hot Milk“das Regiedebüt der Drehbuchautorin Rebecca Lenkiewicz und in der sengenden Hitze beginnen nicht nur der Körper, sondern auch seelische Verkrustungen aufzubrechen.