Back to the Future
Vierzig Jahre sind vergangen, seit „Zurück in die Zukunft“ erstmals über die Kinoleinwände flimmerte. Passend zum Jubiläum lief der Film am 5. November, genau dem Tag, an dem Marty in die Vergangenheit reist, bei heimkino unter dem Monatsthema „Out of Time“. „Zurück in die Zukunft“ ist nicht nur eines der prägendsten Werke der Kinogeschichte, sondern auch ein Reflexion des ewigen menschlichen Wunsches, Vergangenheit und Zukunft zu beherrschen.
Im Jahr 1985 lebt der 17-jährige Marty McFly (Michael J. Fox) in einer Kleinstadt, wo er von einem chaotischen Familienleben und Zukunftssorgen geplagt ist. Als sein exzentrischer Freund, der Erfinder Dr. Emmet Brown (Christopher Lloyd), ihm eine Zeitmaschine in Form eines umgebauten DeLorean präsentiert, gerät Marty versehentlich ins Jahr 1955. Dort trifft er auf seine Elter als Teenager und löst ein gefährliches Zeitparadoxon aus, dass er wieder ausbügeln muss, um nicht für immer aus der Zeit zu verschwinden.
© Universal Studios. All Rights Reserved.
Regisseur Robert Zemeckis ist es gelungen, eine perfekte Balance zwischen Abenteuer, Komödie und Science-Fiction zu schaffen. Sein Film verbindet die Leichtigkeit eines Teenagerfilms mit der philosophischen Tiefe einer Zeitreisegeschichte. Mit Tempo, Witz und Präzision führt Zemeckis durch eine perfekt durchdachte Handlung, die trotz all ihrer Wendungen nie aus dem Gleichgewicht gerät. Dabei ist „Zurück in die Zukunft“ weit mehr als ein nostalgischer Blick zurück auf Petticoats, Milkshakes und Rock’n’Roll. Der Film ist eine Zeitkapsel und zugleich ein Spiegel. Er zeigt, wie stark sich Werte, Erwartungen und Familienbilder über Generationen verändern, ohne jemals belehrend zu wirken.
„Zurück in die Zukunft“ war 1985 ein Meilenstein des Unterhaltungskinos – technisch brillant, aber niemals kalt. Der Film vereint das Staunen des Science-Fiction-Genres mit der Herzlichkeit einer Coming-of-Age-Geschichte. Er zeigt, dass Fortschritt und Gefühl keine Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig antreiben können. Und genau das macht ihn so einzigartig: Er ist zugleich ein Produkt seiner Zeit und ein Kommentar darüber, wie wir Zeit erleben. Seine Themen – Selbstbestimmung, Mut zur Veränderung, der Glaube an das eigene Potenzial – sprechen bis heute an. Marty McFly steht stellvertretend für eine ganze Generation, die zwischen den Welten lebt: zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen den Erwartungen der Eltern und den eigenen Träumen. Indem er in die Vergangenheit reist, entdeckt er sich selbst – und das macht den Film emotional weit größer, als sein Genre vermuten lässt.
© Universal Studios. All Rights Reserved.
Im Kontext des heimkino-Novembers passt dieser Klassiker perfekt ins Thema „Out of Time“. Während die anderen Filme des Monats hauptsächlich die Auflösung oder Verformung von Zeit erkunden, führt „Zurück in die Zukunft“ uns mitten hinein in die Versuchung, sie zu beherrschen.
Vierzig Jahre später ist „Zurück in die Zukunft“ unangefochten ein Kultfilm, aber sein Vermächtnis geht tiefer. Dieser Film hat Generationen geprägt, Zitate und Bilder in die kollektive Erinnerung eingebrannt, Popkultur beeinflusst und sogar technische Visionen beflügelt. In einer Welt, die sich rasanter verändert als je zuvor, wirkt der Film fast prophetisch: Wir alle sind unterwegs zwischen den Zeiten, mit einem Fuß in der Nostalgie und mit dem anderen auf dem Gaspedal Richtung Zukunft. Damit erinnert „Zurück in die Zukunft“ daran, wie eng Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbunden sind – und dass Kino, wenn es gut gemacht ist, uns für einen Moment tatsächlich „Out of Time“ sein lässt.
Im Kinosaal herrschte ein kollektives Nachdenken über Vergänglichkeit, Erinnerung und den Drang, Dinge rückgängig machen zu wollen. Zwischen Lachen und Gänsehaut bleibt am Ende die große Frage: Wenn wir die Chance hätten, etwas zu verändern – sollten wir sie nutzen?
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